Welche Produkte lassen sich mit einer vertikalen Schlauchbeutelmaschine verpacken?
Mit einer vertikalen Schlauchbeutelmaschine lassen sich eine Vielzahl von Produkten verpacken. Im Wesentlichen spielt es keine Rolle, ob Flüssigkeiten, Pulver, Granulate oder stückige Schüttgüter zu verpacken sind. Dies ist vielmehr für die Wahl der entsprechenden Dosiereinheit relevant:
- Bei Flüssigkeiten oder pastösen Produkten kommen Kolbenpumpen für die Dosierung zum Einsatz.
- Bei pulverartigen Produkten sind Schneckendosierer am besten geeignet.
- Handelt es sich um Granulate oder stückige Schüttgüter jeglicher Art können Mehrkopfwaagen schnell und präzise Ihren Beutel befüllen.
- Bei granulatartigen Produkten mit konsistenter Größe erweisen sich Volumendosierer als günstige und effektive Lösung.
Wie erfolgt der Verpackungsprozess?
Im Gegensatz zu einer horizontalen Schlauchbeutelmaschine verläuft der Verpackungsprozess hier vertikal. Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist, dass keine vorgefertigten Beutel verwendet werden können. Der Beutel wird vielmehr von einer Rolle hergestellt.
Folgend eine Beschreibung des Verpackungsprozess bei Beuteln mit Rückennaht.
Folienzufuhr: Die Folie wird mittels eines Folienvorschubmotors von einer Rolle abgerollt und über mehrere Umlenkrollen der Formschulter zugeführt. Häufig erfolgt bei diesem Schritt das Bedrucken der Folie mit z.B. dem MHD und der Chargennummer. Je nach Kundenwunsch sind unsere Maschinen mit einem Farbband- oder Heißprägedrucker ausgestattet.
Schlauchbildung: Um die Flachfolie für die Beutelbildung in eine Schlauchform zu bringen, wird diese über eine Formschulter gezogen und um das Füllrohr „geformt“. Ein vertikal ausgerichteter Schweißbalken schweißt die überlappenden Enden zur sogenannten Rückennaht zusammen.
Dabei ziehen die von einem Servomotor angetriebenen Folienabzugsriemen den Folienschlauch - durch Anpressen an das Fallrohr - schnell und gleichmäßig weiter nach unten ab.
Horizontalsiegelung: Mittels horizontaler Siegelbacken erfolgt das Verschweißen der oberen und unteren Enden des Beutels. Ein in der Siegeleinheit verbautes Stechmesser trennt nach der Quersiegelung das obere Ende des fertigen Beutels von dem unteren Ende des noch unfertigen (oberen) Beutels ab.
Beutelformung: Je nach Beuteleigenschaften erfolgt nach der Horizontalsiegelung das Herstellen bestimmter Formen und Eigenschaften wie z.B. seitliche Falten bei Gusset-Standbeuteln oder das Ausstanzen eines Euro-Lochs.
Befüllung: Die Befüllung der Beutel erfolgt nach jeder Quersiegelung. Das Timing kann einfach und direkt im Parametermenü der Bediensoftware der VFFS-Maschine gesteuert werden. Mehrkopfwaagen verfügen über ein eigenes umfangreiches Bedienmenü zur Optimierung der Wiegeprozesses.
Während der Befüllung können weitere Prozesse zeitgleich ablaufen, da Produkte verschieden in Ihrer Beschaffenheit und Handhabung sind. So muss bei einigen Produkten der Beutel z.B. gerüttelt werden um ein „Produktstau“ zu verhindern. Bei Gewichtsintensiven Füllmengen sorgt ein Bag-Support-Werkzeug dafür den Beutel zu stützen, damit dieser nicht abreist.
Beutelauswurf: Über eine kleine Rutsche werden die Beutel ausgebracht und meist über ein kleines externes Transportband zur nächsten Einheit in der Verpackungslinie transportiert.
Welche Beuteltypen können hergestellt werden?
Vertikale Schlauchbeutelmaschinen sind flexibel konfigurierbar und können daher eine Vielzahl von Beutelformen und Beuteltypen herstellen. Folgend einige Beispiele für Beuteltypen, die mit vertikalen Schlauchbeutelmaschinen hergestellt werden können:
- Schlauchbeutel mit Rückennaht
- 3-Randsiegelbeutel
- 4-Randsiegelbeutel
- Gusset-Standbodenbeutel mit Rückennaht
- Flachbeutel
- Stick-Packs / Sachets
- Quad Seal Beutel
- Doypacks
- Doypacks mit Druckvershcluss (Zipper)
- Flachbeutel mit Druckverschluss
Eine vertikale Schlauchbeutelmaschine ist eine zuverlässige und effiziente Lösung den Verpackungsprozess zu automatisieren.