Funktionsweise eines Schrumpftunnels?
Mit dem Schrumpftunnel werden Schrumpffolien aus POF (Polyolefin) oder PE (Polyethylen) durch Heißluft an ein Produkt herangeschrumpft, um das Produkt somit sicher zu verpacken und vor äußeren Umwelteinflüssen zu schützen.
Verpackungsprozess
Das zu verpackende Produkt ist zunächst in eine Halbschlauchfolie einzulegen. Abhängig von dem Automatisierungsgrad der vorgeschalteten Maschine erfolgt dies per Hand oder vollautomatisch über ein Einfuhrband. Hierbei muss die Folie das Produkt vollständig umhüllen und an den Rändern noch ein wenig überschüssiges Material haben, um Platz für den Schrumpfvorgang zu lassen.
Im nächsten Schritt werden die noch offenen Seiten der Folie zusammengeschweißt - man spricht auch von einschweißen. Für das Einschweißen kommen halbautomatische oder vollautomatische Winkelschweißer, und für besonders hohe Taktzahlen, vollautomatische Seitenschweißer zum Einsatz.
Ist das Produkt umhüllt und eingeschweißt kann es anschließend in den Tunnel eingeführt bzw. an das Transportband des Tunnels übergeben werden.
Schrumpfen im Schrumpftunnel
- Transport durch die Schrumpfkammer: Das in Folie eingeschweißte Produkt durchläuft auf dem Transportband die Schrumpfkammer des Schrumpftunnels. Die Schrumpfkammer verfügt über Heizungen bzw. Heizelemente, die die Luft auf eine sehr hohe Temperatur erhitzen (abhängig von der Folienart). Die Transportgeschwindigkeit kann eingestellt werden und hat neben der Temperatur einen maßgeblichen Einfluss auf die finale Verpackung.
- Erwärmung der Folie: Wenn die verpackten Produkte den Tunnel durchlaufen, wird die Folie durch die heiße Luft schnell erwärmt. Durch diese Erwärmung beginnt die Folie zu schrumpfen. Dabei zieht sich die Folie um das Produkt und passt sich eng der Form an. Der Schrumpfprozess erfolgt sowohl durch Wärmestrahlung als auch durch Konvektion der heißen Luft.
- Schrumpfen der Folie: Da POF und PE Folie thermoelastische Eigenschaften besitzen, zieht sich die Folie bei der Erwärmung zusammen und passt sich exakt an das Produkt an. Der Schrumpfvorgang wird so lange fortgesetzt, bis die Folie ihre maximale Schrumpfrate erreicht hat.
- Abkühlung der Folie: Nach dem Schrumpfen wird das Produkt aus dem Tunnel herausgeführt und muss abkühlen. Während der Abkühlung erstarrt die Folie wieder, sodass sie ihre Schrumpfform behält und das Produkt stabil verpackt ist.
Einflussfaktoren auf das äußere Erscheinungsbild der Verpackung, dem Schrumpfergebnis
Neben der Form des zu verpackenden Produkts und der Folieneigenschaften an sich, ist der Schrumpftunnel in seinen Einstellungen, die sich auf das Schrumpfergebnis auswirken recht simpel.
Mit den Parametern Temperatur und Durchlaufgeschwindigkeit kann schrumpftunnelseitig auf das Ergebnis der Verpackungserscheinung direkt Einfluss genommen werden. Entscheidend ist dennoch, dass eine passende Folie in Bezug auf die Folienstärke und dem Aufbau (Anzahl der Lagen, mehrfach/quervernetzt) ausgewählt wird.
Ist die passende Folie gewählt sind die Temperatur und die Geschwindigkeit des Transportbands des Schrumpftunnels auf die Folieneigenschaften sowie auf die Größe und Eigenschaften (z.B. Form) des Produkts abzustimmen, um eine gleichmäßige Schrumpfung zu gewährleisten.
Für welche Produkte kann ein Schrumpftunnel geeignet sein?
Das Verfahren sorgt für eine professionelle und gutaussehende Verpackung, die zusätzlich vor Staub, Feuchtigkeit oder Beschädigungen schützt bei verhältnismäßig geringen Anschaffungskosten hinsichtlich der benötigten Maschinen.
Die Anwendungsbereiche sind sehr vielfältig von TK-Pizza über Kalender, Bücher, sämtliche Arten von Umverpackungen wie Schachteln aus Kartonage aus dem Kosmetikbereich bis hin zu Bügelbrettern, Wäscheständer, Bilderrahmen, Zimmertüren und sperrige Dämmmaterialien - um eine kleine Auswahl an Beispielen zu nennen.