Aufbau eines Schneckendosierers
Kernstück ist die Füllkopf-Einheit bestehend aus einem Trichter, in dem die Dosierschnecke und das Rührwerk gelagert sind.
Kommt der Schneckendosierer bei einer vertikalen oder horizontalen Schlauchbeutelmaschine zum Einsatz, wird die Füllkopf-Einheit auf der Maschine installiert
Als Halbautomat im Stand-Alone-Betrieb sitzt der Füllkopf auf einem Korpus/Gestell, in dem sich auch der Schaltschrank befindet. Die kundenspezifisch konstruierte Arbeitsplatte ermöglicht das Abstellen der Behälter, Dosen oder Flaschen unter dem Auslass des Füllrohrs, das an dem Trichterauslass montiert ist und die Dosierschnecke umhüllt . Bei Abfüllung in Beuteln kommen zusätzliche Beuteklemmen zum Einsatz.
Bei vollautomatischen Lösungen sind Schneckendosierer häufig als komplett eingehauste Maschinen in Verpackungslinien integriert. Erfahrungsgemäß kommen Gliederbandförderer für ein sicheres Zuführen und Abtransportieren der Behältnisse zum Einsatz. Im Inneren der Maschine übernehmen - vor allem bei mehrköpfigen Schneckendosierern - seitliche Klemmen mit Greifern die exakte Positionierung der Behälter.
Weitere wesentliche Komponenten:
- Füllstandsensor: Überwacht den Füllstand und sendet das Signal zur Materialförderung an einen externen Förderer.
- Staubabscheider: Saugt Staubreste, die beim Auslass entweichen können, ab. Bei stark staubigen Produkten zu empfehlen.
- Rieselklappen: Sich nach dem Füllvorgang schließende Klappen verhindern ein Nachrieseln des Produkts.
- Beuteklemmen: Bei Abfüllung in Beutel notwendig um den Beutel zu halten durch Einklemmen an das Füllrohr.
- Wägezelle: Ist der Schneckendosierer mit einer Wägezelle ausgestattet sendet diese das aktuelle Abfüllgewicht per Echtzeitfeedback an die SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung). Produktspezifische Einstellungen sind somit entweder gar nicht notwendig oder sind weniger zeitintensiv - bei häufigen Produktwechsel besonders vorteilhaft.
- Antriebsmotoren für Rührwerk und Dosierschnecke. Bei Letzterem kommt ein Servomotor zum Einsatz.
Dosiermethode
Das sich im Trichter befindende Produkt fließt durch das gravimetrische Prinzip zum Auslass und wird von dort mittels eines sich drehenden spiralförmigen Schneckengewindes weitergefördert. Die Steuerung der Füllmenge erfolgt durch Anzahl an Umdrehungen der Dosierschnecke. Der Output (Abfüllungen pro Minute) kann hierbei durch Angabe der Drehgeschwindigkeit reguliert werden.
Die notwendigen Parameterwerte sind durch manuelle Abfüllvorgänge mit anschließender Gewichtsprüfung durch eine externe Waage zu ermitteln, wobei eine integrierte Wägezelle den Zeitaufwand des Vorgangs stark reduziert oder gänzlich erübrigt.
Die Schnecke kann vertikal oder horizontal verbaut sein. Entscheidend sind hier die Produkteigenschaften und kundenspezifischen Anforderungen.
Schneckendosierer und seine Anwendungsbereiche
- Lebensmittelindustrie für das Dosieren und Verpacken von: Mehl und Backwaren, gemahlener Kaffee, Kakao, pulverige Gewürze und Gewürzmischungen, Salz, Puderzucker, Nahrungsergänzungsmittel wie Proteinpulver etc.
- Chemische Industrie: Pigmente, Farbstoffe, etc.
- Baustoffe: Zement, Sand, Kies, etc.
Welcher Schneckendosierer kommt für uns Infrage?
Abhängig bei der Entscheidungsfindung sind:
- Budget Rahmen in Verbindung mit gewünschten Output
- Vollautomatisierte Produktion oder halbautomatisiert
- Häufige Produktwechsel oder 1 Produkt, das relativ einfach zu handeln ist